Harald Lechner

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Harald Lechner war ebenfalls zu Gast beim Sportbusiness-Podcast KaffeehausTALK. Im Gespräch mit Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager geht es nicht nur um gelbe und rote Karten, richtige und falsche Pfiffe, es geht um das große Ganze im Schiedsrichterwesen.
Hier finden Sie die ganze Aufzeichnung. (#034)
 

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Keynote

"90 Minuten unterwegs: Eine Entscheidung jagt die Nächste"

In Sekundenbruchteilen müssen Schiedsrichter Wahrnehmungen in Entscheidungen ummünzen. Dazu ist es notwendig, auf das Geschehen vorbereitet zu sein, und ein ausgeprägtes Antizipationsvermögen zu besitzen. Der Weg eines Angreifers in den Strafraum, verfolgt von einem Abwehrspieler. In welche Richtung läuft der Angreifer? Aus welcher Richtung kommt der Abwehrspieler? Wo ist ein Zweikampf zu erwarten? 

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie viele Entscheidungen sie jeden Tag treffen? 10, 100, 1.000 oder 10.000? Egal für welche Zahl Sie sich entscheiden - es sind deutlich mehr. Kommt es da noch auf jede Einzelne an? Natürlich! Schließlich sind es Ihre Entscheidungen! Um im Business erfolgreich zu sein, werden tendenziell mehr und immer schnellere Entscheidungen verlangt, die selbstverständlich auch noch richtig sein sollten. Bauchgefühl oder Kopf? Routine? Wie geht man mit Fehlentscheidungen um? Fragestellungen, die im Keynote „90 Minuten unterwegs“ thematisiert werden. „Ich muss meine Entscheidung so kommunizieren, sodass ich mein Umfeld dafür gewinne. Es braucht Mut zur Verantwortung. Das ist die Basis, um überhaupt solch eine exponierte Entscheidungs- und Führungsposition im Spitzenbereich ausüben zu können“, so Lechner.

Harald Lechner gibt einzigartige Einblicke aus einem ganz anderen Blickwinkel in die Welt des Profifußballs auf höchstem Niveau: Wie Entscheidungen vor tausenden Zusehern getroffen werden, der Umgang mit 20 Kameras, die einen auf Schritt und Tritt verfolgen und hemmungslos jeden Fehler aufzeigen. Eine Situation, die einzigartig im Leben ist.

Tauchen Sie ein und spüren Sie, wie es ist, wenn man beim Spiel Nordirland - Schweiz im Tunnel steht und 20.000 Fans „Sweet Caroline“ singen oder wenn 30.000 fanatische Zuseher bei einem Heimspiel von Besiktas Istanbul versuchen, Mannschaft und Schiedsrichter zu beeinflussen. Untermalt von packenden Videos und Eindrücken, die nicht einmal jahrelange Fußball-TV-Konsumenten kennen. „Man kann eine Entscheidung nur im Nachhinein bewerten, entscheiden muss man aber für die Zukunft!“, so FIFA-Schiedsrichter Harald Lechner.

Foto: © Philipp Hutter / sportsbusiness.at
Foto: © ÖFB

Biografie

Der gebürtige Wiener Harald Lechner kam im Jahr 2008 mit 26 Jahren, als damals jüngster Schiedsrichter, in die Österreichische Fußball-Bundesliga und leitete seither mehr als 300 Spiele in der 1. & 2. Liga. Sein Weg zu einem der anerkanntesten heimischen Schiedsrichter wurde nur zwei Jahre später durch den Aufstieg zum FIFA Schiedsrichter geebnet. In seinem Schiedsrichterprofil stehen bereits Begegnungen mit Beteiligung der ganz großen Nationalmannschaften wie u.a. von Spanien, Deutschland, Schweden, Dänemark und den USA. Ebenso leitete er dutzende Spiele, mit der Beteiligung bekannter Spitzenclubs, wie u.a. AC Milan, Galatasaray Istanbul, Lazio Rom, Borussia Dortmund, Besikatas Istanbul, PSV Eindhoven, Olympic Lyon, Fenerbahce Istanbul und Leicester City. Mit Harald Lechner kam 2022, erstmals nach 10 Jahren, ein österreichischer Schiedsrichter in der KO-Phase eines internationalen Clubwettbewerbs zum Einsatz. Seine internationale Schiri-Karriere führte ihn in bereits mehr als 40 Länder zwischen den Azoren, Island, Isreal und Aserbaidschan.

Der studierte Wirtschaftswissenschafter und Sportökonom wurde über die Jahre, durch sein Fingerspitzengefühl sowie durch seine zwischenmenschlichen Skills, mehrmals zum beliebtesten Schiedsrichter gewählt: Seit 2013 hat er 9x in Folge die Auszeichnung zum besten Schiedsrichter der Bundesliga – gewählt von Präsidenten, Managern und Trainern – entgegengenommen. Mit dem von den Spielern gewählten Bruno Award wurde Harald Lechner bereits 7x ausgezeichnet.

Trotz der imposanten Sportkarriere verlies sich Harald Lechner nicht gänzlich auf das Schiedsrichterwesen und auf seine körperliche Fitness. Zwischen Auslandsmatches, Bundesligaspielen und intensivem Training, war er rund 13 Jahre als Manager im Sport- und Gesundheitswesen tätig.